Mentha aquatica – Wasserminze
Die Kraft der Druiden: Die Wasserminze
Pflanzen der Gattung Minzen (Mentha) zählen zu den ältesten Heilpflanzen der Menschen. Häufig wurden sie auch bei diversen Ritualen eingesetzt.
Wenn man in Büchern oder online zu „Minze“ recherchiert, wird immer wieder die Artenvielfalt festgestellt – aber nicht differenziert. Sogar in expliziten Schriften zur Phytotherapie findet sich die Aussage, daß die Minzen in ihrer Wirkweise sehr ähnlich seien. Stimm das ?
Es gibt zig Minze-Sorten in Europa. Drei dieser Sorten wachsen auch in meinen Permakultur-Gärten und werden hier auf Aditi zu kostbaren Spirits verarbeitet.
- Die Krause Minze – Mentha spicata crispa – ein behaartes, ausuferndes Fräulein, das eine ganz zauberhaft sanfte Note in sich trägt.
- Die glatte Minze – Mentha piperita – die edle Klassikerin, dezent frisch mit einem Hauch „Pfeffer“, woher auch die Bezeichnung „Pfefferminze“ stammt.
- Die Wasserminze – Mentha aquatica – eine uralte Druidenpflanze, die sich mit ihren runden Blättern und ihrem kompakten Wuchs deutlich von den üblichen Minzen unterscheidet.
Gemeinsam ist den Minzen das Raumgreifende
Biochemisch gibt es bei den Minzen ein augenfälliges, gemeinsames Merkmal. Das Menthol: Ein intensiv duftendes ätherisches Öl mit sehr ungewöhnlichen, heilkräftigen Eigenschaften.
Menthol hat die Eigenschaft, bei lokaler Anwendung Kälte-, Wärme- Schmerz- und Druckrezeptoren zu erregen. Denn es bewirkt eine Änderung der Zellmembran mit einer vermehrten elektrischen Aktivität. Hohe Konzentrationen von Menthol entfalten eine lokal anästhesierende Wirkung. Daher wird Pfefferminzöl von jeher bei Kopfschmerzen und Verspannungen äußerlich verwendet. Zudem öffnen die Öle Nasenschleimhäute und Bronchien, wenn sie inhaliert werden.
Das Menthol ist raumgreifend und vermag, alles zu durchdringen.
So kennen wir die „Minzen“.
Doch sie können noch viel mehr –Duft, Geschmack, Aussehen und Wirkung unterscheiden sich von Art zu Art erheblich, wenn wir mit der ganzen Pflanze arbeiten und etwas genauer hinsehen. Biochemisch läßt sich das zurückführen auf unterschiedliche Gehalte der ebenfalls hochwirksamen Carvone (ein keimhemmendes Keton vor allem in der Krause Minze), Cineol (das ist der Stoff, der die Schleimbildung bei Erkältungen hemmt und am stärksten in der Mentha piperita vorkommt), Limonene (die für den Duft aber auch für die reizende Wirkung verantwortlich sind – und Basis für die Herstellung von synthetischem THC sind). Die Wasserminze ist die Ur-Minze und hat den höchsten Limonen-Gehalt.
Minzen auf Aditi: Zauberhafte Anderswelt
Auf Aditi haben die Minzen zusammen mit der Melisse einen eigenen Garten. Einen Garten, der vor 1,5 Jahren noch ein unsäglich verwachsener Schlehenhain war, in dem außer Brombeeren, Schlehen und Brennesseln keine andere Pflanze eine Chance hatte, zu gedeihen. Die Bauern meinten, es sei das unfruchtbarste Stück im ganzen Landkreis, Freunde warfen schon beim Hinsehen das Handtuch, als es darum ging, dieses Stückchen Land urbar zu machen. Doch als Permakultivistin wußte ich: Hier herrscht ein besonders mildes Klima, die Senke, umgeben von Schlehen, vermag Temperaturschwankungen abzupuffern und Wasser zu speichern. Und ich wußte: Hier kann ich die „Invasiven“ ansetzen, diejenigen Kräuter also, die in üblichen Gärten alles plattmachen und sich rücksichtslos ausbreiten. Denn mit Brombeeren und Brennesseln und den Schlehen rundherum haben sie ein Gegengewicht auf Augenhöhe. Nach Tagen (oder Wochen) unsäglicher körperlicher Arbeit – das Ausgraben und Entwirren der alten Schlehen, dicht an dicht – lagen 800 Quadratmeter also offen und ich konnte mit der eigentlichen Bodenaufbereitung beginnen.
Noch sind wir bei den Gemeinsamkeiten. Und gemeinsam meinen prächtigen Minzearten, daß ich die Bepflanzung mit nur je 3 – 7 Stecklingen begann. Aus diesen 3 bis 7 Ästchen Wasserminze, Krause Minze, Glatter Minze und Melisse wurde binnen 3 Monaten ein geschlossener Bestand: Die Einschätzung war richtig gewesen: Diese Lippenblütler erfassen alles, nehmen es in Beschlag und behaupten ihren Platz.
Dieses „Raumgreifen“, das den Minzen gemeinsam ist, können wir bei ganzheitlicher Betrachtung dem gezielten Einsatz der jeweiligen Art nutzen: Denn je nachdem, ob wir die Sanftheit der Krause Minze, die mentale Aktivierung der Glatten Minze oder die enthebende Wirkung der Wasserminze aufnehmen wollen: Wir können bei den Minzen sicher sein, daß sie ihre Kraft auch in die hintersten Winkel bringen und dort verankern.
Doch zum Raumgreifenden kommt dann eben die besondere Eigenart. Und weil diese so unterschiedlich sind, widme ich mich heute erst einmal einer der wichtigsten „heiligen Pflanzen“ der keltischen Vorfahren: Der Wasserminze.
Rausch der Götter: Die Wasserminze
Interessiert man sich für Heilweisen und Magie bei den Kelten, so trifft man auf 3 zentrale „Heilige Pflanzen“: Mädesüß, Eisenkraut und Wasserminze.
Die Wasserminze mit ihrem gedungenen Wuchs, den kugelrunden Blüten und dem sehr erdig-eindringlichen Duft unterscheidet sich nicht nur äußerlich sehr von ihren sonst eher ätherischen, schlank gewachsenen Minze-Schwestern.
Wenn wir die Wasserminze ernten – ausschließlich bei Neumond – sind wir bereits nach kurzer Zeit in einem rauschähnlichen Zustand. Der intensive Duft hebt uns aus alltäglichem Denken heraus und öffnet die Wahrnehmung für feinstoffliche Informationen. Das war wohl auch einer der Effekte, den die Druiden zu schätzen wußten, und den sie in Form von Räucherungen oder Schnupftabak der Wasserminze nutzten.
So wie die mentha piperita (Glatte Minze) uns auf das Geistig-Weltliche zu fokussieren weiß, so de-fokussiert und die Wasserminze, erlaubt uns, uns über die alltäglichen Einflüsse hinwegzuheben und eine Einsicht in größere Zusammenhänge zu gewinnen. Sie vermag einfach, das „Unwirkliche“ vom „Wirklichen“ zu scheiden. Auf körperlicher Ebene setzte man das Kraut früher als fiebersenkendes Mittel und auch zur Beendigung unerwünschter Schwangerschaft ein.
Anders jedoch als etwa die Schafgarbe oder die Cedronella canariensis geht diese Wahrnehmungsveränderung nicht mit Verfeinerung oder Aufhebung einher. Ganz im Gegenteil: Die Durchsetzungskraft und der Wagemut dieser außergewöhnlichen Minze geben ihr etwas Joviales, Strahlendes, Respektgebietendes.
Das wird bei der Anwendung des Reindestillats besonders deutlich. Eingenommen oder in der Aura versprüht erschließt sich der stärkende und horizonterweiternde Effekt der Wasserminze am deutlichsten.
Mal ganz abgesehen von dem köstlichen Geschmack…
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Seit 2 Jahren baue ich auf einem 3,5 Hektar umfassenden Berg namens „Aditi“ in biozertifizierter Permakultur traditionelle Heilpflanzen an. Ausschließlich per Handarbeit – zusatz- und maschinenfrei – werden diese zu kostbaren Präparaten weiterverarbeitet. Allen voran die Destillate. Sieh Dich gerne um in meinem kleinen Online-Laden oder komm zu einer der Praxiswochen.
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