Shang Han Lun – Krankmacher von Außen

Roter Sonnenhut Echinacea

伤寒论 bedeutet wörtlich „Abhandlung der Kälte induzierten Krankheiten“
Es geht hier aber um weit mehr, als um „Erkältungskrankheiten“.  Der chinesische Arzt Zhang Zhongjing beschreibt hier unser physisches und feinstoffliches System in „Räumen“ oder auch „Schichten“. Über eine differenzierte Betrachtung dieser Schichten kann festgestellt werden, wie tief ein exogener, pathogener Faktor in den Mensch eingedrungen ist. Das hilft, den richtigen Ansatzpunkt zu finden, um die Selbstheilungskräfte zügig und vollständig zu aktivieren.

Ich persönlich nutze diese Hinweise durchaus auch für Ebenen, die unser geistiges uns seelisches Gleichgewicht angehen.

Die TCM ist an sich eine leicht durch wache Beobachtung nachvollziehbare Gesundheitslehre. Die späteren Werke, so wie auch Zhongjings Zusammenfassung, ist allerdings schon etwas komplexer. Sie setzt ein grundlegendes Verständnis des Verhaltens von Energieflüssen und vom Aufbau des stofflich-feinstofflichen Körpers voraus. Ich will in diesem Beitrag die Herangehensweise seines Schichtenmodells so einfach wie möglich beschreiben, um es deiner Selbsterfahrung und Selbstüberprüfung verfügbar zu machen. Denn gerade jetzt befinden wir uns alle in einer Zeit enorm verstärkter „exogener pathogener Einflüsse“ und es ist gut, wenn wir lernen, wie wir unsere Abwehrkräfte stärken – psychisch wie physisch. 

Zhongjing beschreibt das menschliche System als ein System, das aus sechs Schichten aufgebaut ist. Diese Schichten haben die Funktion, den stofflichen und energetischen Austausch zwischen Innen und Außen zu regulieren. Er betont, dass es – auch bei starker exogener Reizung, wie etwa Kälte oder Informationsüberfluss – nicht darum geht, das System nach außen hin abzuschließen, sondern darum, den Zu- und Abfluss von Energie angemessen zu regulieren. Wenn wir ein dynamisches (lebendiges) System abschließen, wird es „verhungern“ und sich „an sich selbst vergiften“. Es kommt also darauf an, die Schließ- und Öffnungsmechanismen ganz fein abzustimmen zwischen Innen (Yin) und Außen (Yang).

Die „äußere Schicht“ ist also unser „Yang“, die Kraft, die bewegt, die wärmt, die trocknet, die festigt und zusammenhält. Ganz augenscheinlich erkennen wir als körperliche „Außenschicht“ unsere Haut und  unser äußeres Mikrobiom. (Deswegen ist es so wichtig, dass unsere Hautpflege wirklich nur ein Minimum an Reiz, an Einzelstoffen enthält).
Nun unterteilt Zhongjing diese Außenschicht (und später auch die Innenschicht) in ein „Öffnen“, ein „Schließen“ und ein „Scharnier“. Drei unterschiedliche Bewegungen des Yang (und weitere drei des Yin) als Regulator zwischen Innen und Außen.

In der Elementenlehre ist die gesamte Aussen-Schicht dem Metallelement zugeordnet. (in der Arbeit mit den Kräutern repräsentiert durch Sonnenhut, Salbei und Lavendel). Es ist die wohlgeordnete Bereitschaft zur Öffnung, zum Austausch. Darin gibt es aber eben die drei Qualitäten

  • Tai-Yin – die äußerste Tür, die für das Öffnen (Wasser des Metalls) zuständig ist,
  • Yang Ming, die Tür, die für das Halten uns Speichern verantwortlich ist (Metall des Metalls) sowie
  • das „Scharnier“ zwischen beiden Außentüren, das Shao Yang (Feuer des Metalls)

Die „äußere Tür“, deren erste von drei äußeren Stufen, das so genannte Tai Yang ist – das große Yang oder „Geburt der Yang-Energie“– ist die erste Hürde, die exogene Faktoren überwinden müssen, um unser Gleichgewicht zu stören. Für die Aufrechterhaltung dieser wichtigen Außen-Innen-Barriere stellt der Körper den größten Anteil des Wei-Chi (Abwehrkräfte) bereit. Er zeigt an, ob dein Yang stark genug ist, sich im Feld zum Ausdruck zu bringen – oder ob der Druck von außen so stark ist, dass Du Energie verlierst, unterkühlst, wenn Du Dich öffnest.

In der kalten Jahreszeit, wie auch in Zeiten großer Unruhe im Umfeld, ist also eine Bestärkung dieser Yang-Qualität sehr wichtig. Wenn Du diese Kräfte für Dich stärken möchtest, können Substanzen und Handlungen deinen Aufbau unterstützen, die

  1. einen starken Yang-Impuls mit sich bringen, also das Metallelement in sich tragen
  2. über das Herzchakra den Körper betreten (Der Gelbe Kaiser merkt an, dass Tai Yang den Körper im Zentrum der Brust betritt und verlässt)
  3. einen regulierenden Einfluss auf deinen Wärmehaushalt haben

Und das erinnert mich an meine Forschungen zum Sonnenhut (Echinacea purpurea): Haben nicht zig Teilnehmende der TCM-Kurse selbst festgestellt, dass die klärende Kraft der Echinacea über das Herzchakra in den Körper eintritt ?
Und ist beim Sonnenhut nicht deutlich beobachtbar, wie er eine klare Raumwahrnehmung – mein Raum/dein Raum – fördert, zugleich aber entspannt wach macht für die Wahrnehmung des Umfeldes ? Eine klare Eigenraum-Wahrnehmung verbunden mit Durchlässigkeit für die Informationen aus dem Umfeld ist lebensnotwendige Basis für ein ausgewogenes Leben.

Probier es aus ! … und berichte uns anderen von deinen Erfahrungen bei den Produktbewertungen.

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