Ocimum basilicum – Basilikum
Als einjähriges Gewürzkraut ist der Basilikum keine typische Pflanze, die ich für Wild Natural Spirit anbaue. Liegt doch der Fokus für unsere Reindestillate auf aromatischen, traditionellen und mehrjährigen Heilpflanzen. Doch manchmal – wenn es die Zeit zulässt – säe ich diesen wunderbaren, prallen Kraftprotz doch und freue mich jedesmal, wenn ich ihn im Rausch dieses einmaligen, intensiven Duftes, dann doch ernten und destillieren kann.
Auch war ich mehrfach traurig, daß ich Menschen, die sich gerade einer Chemotherapie unterzogen und gegen den einhergehenden Haarausfall (das wurde mir gesagt – ich kenne hierzu keine Studien) das Destillat des Basilikums anfragten, nicht helfen konnte. Dieses Jahr ist es also wieder so weit: Eine Sonderedition „Das Beste vom Basilikum“ steht bereit und ist ganz besonders intensiv geraten.
Und so will ich auch zu dieser vielgesichtigen Heilpflanze ein Profil schreiben.
Marsianische Lebenskraft – Ocimum basilicum
Sollte ich den Basilikum einem Planeten zuordnen, so würde es der Mars sein – oder das Sternzeichen Widder: Denn bereits im Jungstadium strotzt diese Pflanze nicht nur vor Formkraft und Lebensenergie. Auch als ausgereiftes Heilkraut wartet sie mit einer Durchsetzung und Intensität auf, die ich schlicht als „marsianische Lebenskraft“ bezeichnen würde.
Als wir die kleinen Pflänzchen im Frühbeet vorzogen, saßen sie neben ebenfalls kraftvollen Heilpflanzen. Alle anderen wurden von Schnecken und Insekten ein wenig angeknabbert. Der Basilikum erschien jedoch von Beginn an unantastbar. Kraftvoll und aufrecht stand er später auch im Feld – wenig beeindruckt von der diesjährigen Dürre und der Vielfalt unserer wilden Beikräuter. Und obwohl er von relativ kleinem Wuchs ist und unser Garten sehr bunt, bildete er mit seinem intensiven Grün und den festen, rundlichen Blättern einen von Weitem sichtbaren Blickfang.
Wir hatten nicht viele Pflanzen angesetzt und waren bei der Ernte nicht sicher, ob wir eine ganze von unseren großen Destillen würden füllen können. Doch auch hier überraschte uns der kleine Kraftprotz – er war deutlich schwerer und reichlicher, als wir angenommen hatten.
Die Ernte war ein reines Sinnesfest: Reich an ätherischen Ölen – sämtlich aktivierend – vertreib er meine Schlappheit nach der langen Vollmondnacht ad hoc und regte Sinne und Geist derart an, daß ich mit Leichtigkeit die ganzen vierzehn Kilo auf einmal zur Destille trug…
Anwendungsformen von Basilikum
Wir alle kennen Basilikum als herrliches Gewürz auf Tomaten mit Mozarella oder in sommerlichen Cocktails. Die mediterrane Stimmung, die er mit sich trägt, bleibt jedem Gaumen in sonniger Erinnerung. Auch ich habe ein Fläschchen Basilikum Destillat in der Küche – es ist noch einmal um ein Vielfaches intensiver, als frische Basilikumblätter.
Basilikum als Heilpflanze
Doch Basilikum ist weit mehr, als nur ein Gewürzkraut.
Reich an Vitamin A, C, D, E und Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium und Kalium überrascht er auch mit einem recht stattlichen Eisengehalt (Mars eben ..)
Ist Basilikum gesund?
Das herrliche Aroma verdankt er einem großzügigen Mix ätherischer Öle, die jedes für sich – über gesundheitsfördernde Eigenschaften verfügen:
Cineol – schleimlösend, antibakteriell und entzündungshemmend
Linalool – antimikrobielle Eigenschaften
Citral – antibakteriell, entzündungshemmend, entspannungsfördernd
Estragol – anisartiger Geruch
Eugenol – antimikrobiell, anästhesierende Wirkung
Methylcinnamat – aromatischer Geruch
Auf der Website der Krankenkassenzentrale lese ich: Ein positiver Einfluss auf das Immunsystem, das Herz-Kreislaufsystem und auf entzündungsbedingte Erkrankungen wurde beobachtet. Auch bei Kopfschmerzen, Migräne und Depressionen soll der Einsatz von Basilikum empfehlenswert sein. Das Gewächs wird unter anderem zur Linderung von Entzündungen und Magenverstimmungen empfohlen. Studien zufolge kann Basilikum auch bei Haarausfall helfen.
Der griechischen Arzt Dioskurides stellte fest, dass Basilikum eine reinigende Wirkung auf das Haupt hat. Damit meinte er weniger die Kopfhaut, sondern vor allem den Laune steigernden Effekt. Tatsächlich ist Basilikum Träger einer besonderen Substanz, die sich auf den Serotonin- bzw. Dopamin-Haushalt auswirkt. Die Rede ist hier von Linalool.
In der TCM wir der Basilikum für die Funktionskreise Herz, Lunge, Milz eingesetzt mit seinen wärmenden, aktivierenden und yangisierenden Eigenschaften. Er soll den Fluss des Leber-Qi anregen (gut bei innerer Anspannung, Frust, Regelschmerzen, Kopfweh, Wetterfühligkeit) den Schleim in der Lunge trocknen und gegen Blähungen wirken.
Funde von Basilikum in ägyptischen Pyramiden unterstreichen die Bedeutung dieses Heilkrauts schon in sehr frühen Zeiten der Menschheit.
Basilikum: Elan – sofort – und Sinnesfreude
All diese Eigenschaften konnte ich auch bei der Destillation erleben: Noch hoch vitalisiert von der Ernte feierte ich das Füllen der Kolonne mit ausgesprochen guter – fast alberner Laune. Nach der Befeuerung der Destille hatte ich den Eindruck, daß das kleine, kräftige Kraut sofort den ganzen Raum erfüllte. Gewöhnlich dauert es eine halbe bis dreiviertel Stunde, bis der Äther der Heilkräuter die Destille hinaufgestiegen ist und in den Raum tritt. Doch das „kleine grüne Männchen“ zeigte sich, sobald das Feuer brannte und „dirigierte“ den Ganzen Raum mit großer Heiterkeit und Energie.
Sehr zügig und außerordentlich reich an goldfarbenem, ätherischem Öl, floss das Destillat in die Flaschen – ich vergaß ganz und gar, daß ich „arbeitete“.
Pünktlich zur Ankunft meiner Vollmondgäste war der ganze Vorgang abgeschlossen – und obwohl ich seit 5 Uhr morgens intensiv gearbeitet hatte, war ich frisch und energiereich für diese besondere Vollmondnacht.
Eines der Fläschchen wurde von Gast zu Gast gereicht und erfreute wirklich jedes Herz ! Ich kann nur sagen: Sieh zu, daß noch ein Fläschchen dieser herrlichen Sonderedition zu Dir reisen kann.