Körper und Umwelt – wie Heilkräuter bei der Integration helfen können
Vier Kräuter für bewegte Zeiten
Einschränkungen, Verluste, Blockaden – es ist kaum auszuhalten, was sich seit nunmehr 18 Monaten hier in der Welt zeigt. All diese Energien gehörten schon immer zum Leben – und doch sind wir alle, hier in Mitteleuropa in den letzten Jahrzehnten, mit Fülle, Wachstum, sicheren Rahmenbedingungen gesegnet gewesen. Dies scheint sich in diesen Monaten sehr zu verändern – und viele Menschen reagieren mit körperlichen und emotionalen Ungleichgewichten auf diese Veränderungen.
Meine Entscheidung vor fünf Jahren, auf mein freies Leben und meinen einträglichen Beruf zu verzichten und mich mit ganzer Kraft einem, DIESEM, Stückchen Land zu widmen, vertiefte meine Aufmerksamkeit gegenüber den heilenden Effekten der Pflanzen auf das menschliche System.
Ich möchte in diesem Beitrag einige Zusammenhänge zwischen Umweltgeschehen, psychosomatischen Beschwerden und pflanzlichen Hilfestellungen abbilden.
Unsere Haut – und der Raum des Roten Sonnenhuts
Der Schutzmantel zwischen Innen und Außen, zugleich unsere schönste Möglichkeit, sinnlich Kontakt mit „dem anderen“ aufzunehmen, ist unsere Haut.
Die allermeisten Menschen reagieren auf innere Ungleichgewichte zunächst einmal mit Hautirritationen. Ein Zuviel – an Input und Dynamik – äußert sich gerne in Unreinheit, Pigmentierung und Unebenheit. Ein Zuwenig – an Kontakt, Austausch, Teilhabe – zeigt sich in einem schuppenden, geröteten, trockenen oder fahlen Hautbild.
Zu all diesen „Symptomen“ gibt es natürlich spezielle Kräuter – und sinnvoll ist, nicht nur die Haut sondern den ganzen Menschen zu betrachten, bevor ein Mittel gewählt wird.
Doch ganz grundsätzlich ist unsere Haut das körperliche „Bild“ für den Innenraum und die Grenze, die den Raum erst definiert.
In der großen Fülle meiner Gärten ist es der Sonnenhut, der in den Sommermonaten nicht einfach eintaucht in das Farbenmeer, sondern der – Pflanze für Pflanze – deutlich sichtbar bleibt, einen differenzierten Eigenraum für sich in Anspruch nimmt.
Anders, als die grün wogende Fläche der Wasserminze, die wie ein schlafender Riese als „Ganzes“ erscheint, steht der Sonnenhut mit seiner kräftigen und bizarren Gestalt für sich, läßt mich körperlich erfahren „HIER stehe ICH JETZT“. Keine meiner Heilpflanzen vermag so deutlich zu übermitteln, daß dieser klar definierte Eigenraum erst die Voraussetzung für Integration und Austausch bildet. Und so ist es ganz grundsätzlich diese Botschaft, diese Pflanze, die sich zuerst anbietet, wenn es ganz allgemein um Hautirritationen geht – denn per se geht es hier immer auch um eine gesunde Definition des eigenen Raums.
Unsere Verdauung – und die Struktur des Salbei
Unsere Verdauung zeigt am deutlichsten, ob die Dynamik für uns stimmt. Durchfall, Blähungen und Übelkeit sind häufig eine Reaktion auf zuviel Dynamik in unserer Umwelt, mit der unser Körper Schritt zu halten versucht. Es gelingt uns nicht, all die Eindrücke vollständig aufzunehmen und zu sortieren, die auf uns einwirken. Verstopfung, Völlegefühl, Aufstoßen wiederum beantworten ein verändertes Tempo in unserem Umfeld mit einer Art „Schockstarre“, einem Verharren, Festhalten und dem Versuch, der „Welle“ einen Widerstand entgegen zu setzen.
Mein geliebter Salbei, der mit seinen festen, silbrig grünen Blättchen und seinem herrlichen Duft gleich am Eingang des Gartens steht, vermag die energetischen Wellen des Lebens zu sammeln. Seine klare Struktur, seine gedungene Gestalt, gekrönt von leuchtend violetten Blütentrauben, dirigieren die Wellen, beruhigen und klären das Meer der äußeren Eindrücke. Besinnung und Konzentration sind die Botschaften, die er mir übermittelt, die mich einen Rhythmus finden lassen, das innere wie das äußere Verdauen in eine kontinuierliche, geordnete Bewegung führen.
Unsere Atmung – und die Durchlässigkeit des Ysop
Unsere Atmung verbindet uns mit … allem. Unsere Atmung ist Voraussetzung für unser Leben. Atembeschwerden sind ein ernstes Zeichen dafür, daß unsere Verbindung zur Welt, unsere Verbindung zum Leben nicht frei fließen kann. Oft gehen sie mit der Beschädigung unserer natürlichen Abgrenzungs- und Differenzierungsmechanismen einher.
Der Ysop – reich an durchdringendem Campher – ist eine Pflanze der Anbindung, ein ätherisches Wesen, das den Raum erschließt und blockierte Zugänge neu zu öffnen hilft. Ein natürliches Aufnehmen und wieder Abgeben beschreibt den gesunden Atemvorgang – und der Ysop mit seiner himmelstürmenden Gestalt und seinen indigofarbenen Dolden vermag mich immer wieder auf Neue daran zu erinnern und mich im freien Atmen zu fördern.
Unsere Seele – und die Hingabe der Schafgarbe
Wenn unsere Seele leidet, leidet früher oder später auch unser Körper. Und ganz gleich, ob unsere Seele auf die Veränderungen in der Umwelt mit Angst und Depressionen oder mit Hyperaktivität und Panik reagiert: Ganz offensichtlich vermag sie nicht mehr aus eigener Kraft, mit den äußeren Gegebenheiten mitzuschwingen, zieht sich zurück oder eilt voraus.
Auch hier hilft es mir, Rat in meinem Heilkräutergarten zu suchen.
Ich halte Ausschau nach einer Pflanze, die mehr über die seelische als über die körperliche Ebene ansetzt. Eine Pflanze, deren wesentlicher Wirkraum sich auf einer minimalistischen körperlichen Ebene ausdehnt in den emotional-seelischen Raum. Und ich begegne der Schafgarbe, die eine natürliche Distanz zu weltlichen Eintagsfliegen herzustellen vermag, die in ihrem eigenen, sanften, fließenden Rhythmus schwingt – oder vielmehr: mit-schwingt.
Denn kein Kraut in meinem Garten kennt und vermittelt die Qualität der Hingabe so klar, wie die Schafgarbe.
Ihre Präsenz ist Balsam für alle erschöpften, entmutigten, verhärteten oder überhitzen Seelen, denen der Mut oder die Kraft fehlt, loszulassen, weich zu werden … weich genug für die Welle, die das Vertraute hinwegreißt und dem Neuen entgegenströmt.
Diese Vier Kräuter, die uns in diesen Zeiten so wichtige Dienste schenken können, habe ich zu einem Special zusammengestellt. Dem „Special 21“
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Wenn Du mehr zu den einzelnen Pflanzen erfahren möchtest und ihrer medizinischen wie auch ganzheitlichen Anwendung, dann sieh bei den Pflanzenprofilen in meinem Blog nach.
Bei der Beschreibung dieser Zusammenhänge greife ich kaum auf die naturwissenschaftlichen Paradigmen zurück, die mir während meines Biochemiestudiums vermittelt wurden und die ich mir auch später durch die Lektüre zahlreicher Fachbeiträge angeeignet habe. Auch meine nunmehr über 30-jährige Befassung mit der Traditionellen Chinesischen Medizin spielt in dieser Darstellung nur eine nachgeordnete Rolle. Die Hauptquelle für die oben beschriebenen Erfahrungen und Einsichten ist mein täglicher Umgang mit der Muttererde, mit den Heilpflanzen und den Essenzen, die ich auf Aditi herstelle.
Daher wünsche ich Dir, nachdem Du Wild Natural Spirit gefunden hast und in den Genuß der kostbaren Destillate kommst, daß auch Du Dich bald der unmittelbaren Arbeit mit der Natur widmen kannst.
Es ist viel leichter, als Du jetzt vielleicht glaubst. Mögen die Spirits Dich zu dem Ort führen, den Du hüten darfst Y