Der Weg mit den Pflanzen

Der Weg mit den Pflanzen

Pflanzen sind vielmehr als Rohstofflieferanten

 „Schau, das runzlige Männlein da hinter dem bemoosten Stamm ! Das ist der Stumpfe Ampfer, der das Wasser fortträgt“. „Kannst Du es sehen, daß süße Mägdelein, das dort auf dem Stein sitzt und mit den Vögeln singt ?“
So brachte mir mein geliebter Opa den Märzenbecher nah – und viele andere Kräutlein und Bäume. Während meiner gesamten Kindheit hatte ich Baumfreunde, zu denen ich mich verkroch, wenn die Welt zu eng wurde. Mit ihnen konnte ich spüren und wahrnehmen und wachsen.

Pflanzen sind vielmehr als Rohstofflieferanten.
Mit zunehmender „Erziehung“ und „Bildung“ verschwand dieser innige, seelenreiche Umgang mit der Pflanzenwelt hinter dem sezierenden Wissensdurst: Welche Inhaltstoffe sind in einer Pflanze ? Wie muß man eine Pflanze kreuzen, damit sie froststabil wird ? Was kann man aus der Pflanze machen ?

Nutzen ist etwas anderes als Verbindung

Diese „nutzenorientierte“ Haltung, von der unsere Welt durchdrungen ist, reicht mittlerweile sogar in unsere Beziehungen. Wir mögen jemanden, weil seine Meinung uns zupass kommt. Weil sie dies oder das für uns tut. Wie viele Menschen begegnen sich noch in dieser seelischen Ganzheit, in der das Spüren vorrangig und das Wahrnehmen auf ein Ganzes gerichtet ist ?
Was für ein Glück, daß mich das Leben schon früh an die Grenzen des (Be)Nutzens brachte. In meinen Zwanzigern tauchte ich ein in die Welt der Naturwissenschaften – insbesondere der genetischen Forschung. „Nutzen“maximierung bis zum Anschlag. Aus Gewissensgründen ging ich. In meine Dreißigern tauchte ich ein in die Welt der Finanzmärkte und Staatsmechanismen. „Nutzen“maximierung bis zum Anschlag . Aus Gewissensgründen ging ich. Was für ein Segen, daß sich etwas in mir an die „grünen Freunde“ erinnerte und mich den Dschungel wählen ließ, um den Rationalitäts-Schock zu verarbeiten.
Seither spreche ich wieder mit den Pflanzen. Seither lasse ich mich nicht einschüchtern von den Forderungen nach „wissenschaftlichen Nachweisen“ und „rationalisierten Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen“. Ich spüre die Vitalkraft der Calendula – und die stellt sich durch viel mehr als durch Triterpensaponine und alpha-Cadinol, ein sattes Orange und einen intensiv krautigen Duft ein. Sie ist ein lebendiges, vielschichtiges und pulsierendes Wesen mit einem ganz eigenen Charakter. Sie erreicht ganz unmittelbar meinen Solarplexus, streichelt und wärmt ihn, so daß ich mich aufrichten und selbst strahlen kann.
Subjektiv ? Objektiv ? Spielt das eine Rolle ?
Ist es nicht viel wertvoller zu beobachten, daß diese Erfahrung übertragbar ist, daß die positive Resonanz, die zwischen mir und ihr entsteht, weiter schwingt bis zu dem Menschen, dem ich die Pflanze überreiche ?
… freilich … mit der Quantenphysik erdenkt die Gilde der Analyse nun auch hierfür Begründungen und Beweise. Brauchen wir das ?

Die Mär vom wissenschaftlichen Objektiv

Lange hatte ich mich den besonderen Worten und anspruchsvollen Formeln der Naturwissenschaften unterworfen. Brav hatte ich mir die Sammlung von Bezeichnungen, Experimenten, Gesetzen und Beweisen eingeprägt – nicht immer mit Leichtigkeit – meine akademischen Prüfungen gemacht und Scheine bekommen. Die Analyse (übersetzt: Untersuchung, bei der etwas zergliedert, ein Ganzes in seine Bestandteile zerlegt wird) sollte die seelische Wahrnehmung absichern oder gar ersetzen. Das wiederholbare Experiment und seine dezidierte Dokumentation waren Voraussetzung von „Wahrheit“ geworden.  
Diese Reduktion der Wirklichkeit auf Formeln und Gesetze einer Elite weniger Menschen spiegelt sich überall in unserer Gesellschaft. Wir sind zunehmend entfremdet von unserer eigenen Wahrnehmung und damit von der Welt, die uns umgibt und durchdringt.
Auf diese Weise hatte auch ich mich von der Pflanzenwelt, die mich von Kindheit an genährt, begleitet und beraten hat, entfremdet. Erst im Dschungel erwachte diese „Antenne“ neu – und heute ist es meine Aufgabe, diesen wundervollen Lichtwesen einen heilen Raum zu geben, indem ich sie maschinenfrei und fernab von Städten hege. Und eben: sie zugänglich und verfügbar für Menschen zu machen, die seltener die Chance haben, sich in eine weitgehend unversehrte Natur zu begeben und die Kraft der Pflanzen zu spüren.

Vertraue dem Seelischen

Viele Menschen haben so irritierte Wahrnehmungsorgane – oder sind eben so sehr von der analytischen Betrachtung der Pflanzen geprägt – daß sie den Unterschied zwischen „heilen“ und „toten“ Pflanzen/Lebensmitteln/Worten nicht mehr unterscheiden können.
Probier mal, ob es Dir gelingt: Kannst Du , sagen wir: Salbei, der in Massen und unter Einsatz schwerer Maschinen gezogen wurde, nach der Saison auf dem Feld und in den Trocknungsanlagen geschreddert wurde und dann als „Apothekenware“ international gehandelt wird unterscheiden von Salbei, der von Hand gezogen und geerntet wurde? Probier´s aus ! Mach eine Blindprobe !
Selbst – oder gerade ? – Mediziner und Apotheker richten sich bei der Beurteilung ihrer „Phytoware“ nach ausgewählten, analytisch ermittelten Inhaltsstoffen. Jenseits der Wahrnehmung einer Pflanzen-Ganzheit, der eigentlichen, seelischen Qualität, die die Kräuter für uns bereit halten.

Diese seelische Qualität – die natürlich auch körperlich und mental wirkt – sammle ich im Dienst der Pflanzen und der Menschen auf eine Weise, die die Pflanzen „beweglich“ macht. Dazu bediene ich mich einer uralten Methode: Der Destillation. Und zwar OHNE die Pflanzen zu töten (keine Wurzeln mehrjähriger, vitaler Pflanzen), stattdessen mit großer Achtsamkeit beim Sammeln und – so es keine Wildpflanzen sind – beim Anbau. NATÜRLICH OHNE MASCHINEN UND FOSSILE BRENNSTOFFE !!! NATÜRLICH OHNE DEN ZUSATZ VON ALKOHOL oder anderen lebensfeindlichen Substanzen.
Auf diese Weise gewannen schon die Alchemisten die „Seele“ der Pflanze – und die Medizinleute in weniger deformierten Gegenden unserer Welt tun es so noch heute.
Die Seelenebene ist die Ebene, auf denen uns die Verbindung und die Interaktion mit unseren Mitwesen möglich ist. Besonders mit den Pflanzen.
Allein das achtsame Sammeln erzeugt eine Verbindung zwischen Pflanze und Mensch, die weiterwirkt. Bei der Destillation, in der der Mensch Feuer und Wasser mit der Pflanze vereint und viele Stunden über diese alchemistische Hochzeit wacht, verstärkt sich diese Schwingung und die „Resonanzfläche“ zwischen dem Pflanzenwesen und dem Menschen.
Reindestillate aus heilen Pflanzen sind de facto also die beweglich gemachte Seele der Pflanze.

Geh mit den Pflanzen

Wenn Du die Möglichkeit hast, „heilen Pflanzen“ aufzusuchen, tu das. Heile Pflanzen findest Du  fernab massiverer, unnatürlicher elektromagnetischer Felder und fernab von Maschinen. Nimm Dir richtig viel Zeit – schon bei der Wahl der Pflanze, mit der Du Kontakt aufnehmen möchtest. Oft „ruft“ uns ein bestimmtes Kraut, ein bestimmter Baum. Lerne wieder, diese „Ruf“ überhaupt wahrzunehmen. Vermutlich konntest Du das schon einmal, vor langer Zeit. Manchmal ist es ein Traum, oder das plötzliche Bedürfnis, in eine ganz bestimmte Richtung zu gehen. Zu einem bekannten Ort – vielleicht aber einfach nur querfeldein bis zum Ursprung des „Rufs“. Erlaube Dir das endlich wieder – „querfeldein“ – ohne Ziel aber mit einer (seelisch) klar wahrgenommenen Richtung –  nicht nur beim Laufen in der Natur sondern auch übertragen in deinem Leben. Keineswegs blind. Schon fragend – und auf Echo lauschend. Das Echo kommt. Probier es aus !
Auf diese Weise wirst Du auf Pflanzen treffen, die Dir sehr fundiert und weitreichend „weiterhelfen“ können. Du magst dies in Gedankenblitzen wahrnehmen, während Du Dich innig auf die Pflanze eingelassen hast. Oder einfach nur in einer tiefen Beruhigung deines Gedankenkarussells, aus der heraus klare Einsichten möglich werden. Und halte es ruhig so, wie Du es ja auch mit Menschen hältst: Wenn Du meinst, eine Botschaft von der Pflanze zu erhalten: Frag ruhig noch einmal nach. Laß es klar und deutlich werden. Halte deine analytischen Gedanken und Zweifel fern – aber frag trotzdem nach, bis deine Empfangsantennen klar wahrnehmen.

Das Schöne an den Pflanzen ist ja, daß sie auch ohne deine bewusste Frage, ohne deine Vorstellung davon, was Du brauchst und was jetzt richtig wäre, wirken. Besser als jeder Lehrsatz, den Du irgendwo aufgefangen hast, vermögen sie, deine seelische Landschaft abzutasten, „Wirbel“, „Knoten“ und „Unebenheiten“ zu finden und mit ihnen in Resonanz zu gehen.

Vergiß nicht: Alles, was einen Körper hat, hat diesen Körper aufgrund von Licht. Kein physisches Wesen auf der Erde kann ohne Materie aufzunehmen und „umzubauen“ Materie schaffen. Außer die Pflanzen. Sie vermögen aufgrund ihrer Fähigkeit zur Photosynthese aus Licht unmittelbar Materie zu machen. (Erde, sogenannte Pflanzennährstoffe, ja sogar Wasser sind für diesen Vorgang NICHT erforderlich !)
Geh mit den Pflanzen – sie geleiten Dich weise.

Die richtige Pflanze

Ich werde oft gefragt, welche Pflanze für dieses und jenes Symptom denn die richtige sei. Pflanzen sind vielmehr als Rohstofflieferanten. Wenn ich eine Antwort suche – wissend, daß die „Passung“ etwas ganz und gar Subjektives und manchmal auch Temporäres ist – verbinde ich mich mit dem Menschen, für den die „passende Pflanze“ gefragt ist. Ich fühle, ob es viel Bewegung gibt in diesem Menschen – oder eher Stagnation. Ich nehme seine Wärme oder eine Kälte wahr. Ich taste die „Ränder“ des Menschen ab, spüre nach, ob es eine klare oder eine diffuse Struktur und Abgrenzung gibt. Fange manche Themen auf… Und dann wende ich mich den Pflanzen zu, die hier auf Aditi wachsen: Sämtlich traditionelle, einheimische Heilpflanzen, zu 98% vieljährig und aromatisch. Und hier „rufe“ ich nach der komplementären Wesensart – meistens, etwa wenn ein Mensch in einer wunden, aufgebrachten, instabilen Verfaßtheit ist, kommt eine „Antwort“ vom Salbei – oder, wenn es sich um einen Menschen mit feinerer Struktur handelt, antwortet die Schafgarbe. Manchmal ist die Verfassung eines Menschen aber auch ein Weg in eine neue Richtung. Etwas löst sich auf, etwas verliert an Festigkeit … und das ist stimmig mit der (seelischen) Entwicklung dieses Menschen. Dann kommt eher eine Resonanz mit einem Pflanzenwesen, das diesen Vorgang unterstützt und befördert, die es dem Menschen leichter macht, sich in der neuen Verfasstheit niederzulassen – zum obigen Beispiel also eher Ysop oder Melisse oder Lavendel…
Du merkst schon: Diese Art, mit den Pflanzen zu gehen, „funktioniert“ nicht so, wie „Herzrhythmusstörung nach ICD-10-Gm“ = „Digitoxin, Herzglycosid“. Es funktioniert auch nicht nach der quantitativen Studie à la: „200 Menschen haben gerötete Hautstellen – bei 185 verschwanden diese Hautstellen binnen 5 Tagen nach Behandlung mit Chamazulen.“
Vielmehr geht es um Resonanz, um eine Verbindung zwischen dem hilfesuchenden Menschen und dem Wesen der Pflanze. Die Pflanze als das potentere und stabilere Wesen von beiden, vermag den Menschen zu erfassen und zu durchdringen in heilsamer (= ausgleichender, in den Kosmos sich einschwingender) Weise. Pflanzen sind sehr unterschiedlich in ihrer Art und Weise – und so sprichst Du auf die eine Pflanze mehr und die andere weniger an.
Es ist Frühling jetzt und Du hast die Chance, heile Plätze aufzusuchen und in Kontakt mit den Pflanzen zu gehen. Dich zu verbinden, Dich einzulassen – und zu lauschen.
Nutze diese Chance !
Und wenn Du diese Kraft noch deutlicher bei Dir haben möchtest, in Reinform und aus Aditis Gärten, dann sieh Dich bei den Schätzen von Wild Natural Spirit um. Manchen Tag nehme ich die Destillate gar nicht ein, sondern trage nur ein Fläschchen bei mir. Ich kann sie spüren, die Würde und Stehkraft des Sonnenhuts, der mir gerade jetzt unglaublich wertvoller Begleiter ist.

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